Grundsätzlich gilt, dass die Höhe des erforderlichen Eigenkapitals eng mit dem Risiko des Vorhabens verknüpft ist. Bei Vorhaben mit hohen Risiken kann es vorkommen, dass kein Fremdkapitalgeber gefunden werden kann. Somit ist das ganze Projekt mit eigenen Mitteln zu finanzieren. Deshalb ist es wichtig, sämtliche Möglichkeiten zur Beschaffung von Eigenkapital zu kennen. Einige zeigen wir nachfolgend auf.
Das Eigenkapital kann aus den eigenen Ersparnissen, Familiendarlehen (Family and Friends), Erbvorbezügen oder einem Vorbezug von Vorsorgegeldern stammen. Diese Finanzierungsformen sind günstiger als die Aufnahme von Fremdkapital durch das Jungunternehmen selbst und sollten deshalb weitestmöglich ausgeschöpft werden.
Eine weitere Möglichkeit an Eigenkapital zu gelangen besteht darin, einen Investor am Unternehmen zu beteiligen. Dies kann z.B. ein Business Angel und/oder eine Venture Capital Gesellschaft sein, je nach erforderlichem Kapital. Business Angels und Venture Capitalists beteiligen sich nicht nur finanziell an einem Projekt, sondern können auch ihr Know-how und Netzwerk dem Unternehmen zur Verfügung stellen. Dies kann ein klarer Gewinn für Sie und Ihr Unternehmen sein. Gleichzeitig müssen Sie sich aber im Klaren sein, dass Sie einen Teil Ihrer unternehmerischen Flexibilität verlieren. Es gibt verschiedene Angebote von Investoren, so z.B. die Business Angels Schweiz, das Startangels Network, investiere (Business Angels) sowie SECA, InvestEurope und Venture Incubator (VI) (Venture Capital).
Auch Banken bieten Finanzierungsmöglichkeiten für innovative Jungunternehmen in Form von Eigenkapital an. Beispielsweise die Zürcher Kantonalbank als Eigenkapitalgeberin, 0844 843 830.
Die Aufnahme von Fremdkapital will gut überlegt sein. Nachfolgend werden einige Möglichkeiten der Fremdkapitalfinanzierung sowie besondere Finanzierungsinstrumente kurz dargelegt:
Banken bieten Unternehmen klassische Fremdkapitalinstrumente an, wie z.B. Investitions- und Betriebskredite. Mehr Informationen über konventionelles Fremdkapital finden Sie auf der Homepage der Bank Ihrer Wahl oder bei der Zürcher Kantonalbank.
Bei mezzaninen Finanzierungen geht der Fremdkapitalgeber bewusst ein höheres Risiko ein als bei konventionellen Finanzierungen, sollten diese aufgrund der Risikosituation der Gesellschaft nicht gewährt werden können. Wandeldarlehen und partiarische Darlehen sind mezzanine Finanzierungsformen.
Sowohl das Wandeldarlehen als auch das partiarische Darlehen eignen sich vor allem für Jungunternehmen mit einer tieferen Eigenkapitalausstattung und hohem Wachstumspotential. Die Zürcher Kantonalbank bietet für innovative innländische Jungunternehmen mezzanine Finanzierungsformen an, 0844 843 830.
Bürgschaften von Bürgschaftsgenossenschaften eröffnen Unternehmen die Möglichkeit, via Bank an Fremdkapital zu gelangen und dies zu attraktiveren Konditionen. Dies sowohl in der Gründungs- als auch in einer späteren Phase.
Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) verfügt mit dem Technologiefonds über ein Instrument zur Vergabe von Bürgschaften an Schweizer Unternehmen, welche durch ihre neuartigen Produkte eine nachhaltige Verminderung von Treibhausgasemissionen ermöglichen. Mehr Informationen finden Sie hier.
Der Verein GO! Ziel selbstständig unterstützt Personen, die sich selbstständig machen wollen. GO! bietet Beratung und bei Bedarf Coaching und Schulung an. Ebenso kann GO! für erfolgversprechende Geschäftsideen Mikrokredite an Privatpersonen vermitteln. Partnerbank von GO! ist die Zürcher Kantonalbank.
Weitere wertvolle Informationen zu finanziellen Angelegenheiten finden Sie beim KMU Portal für kleine und mittlere Unternehmen.
Das Unternehmen sollte folgende Anforderungen erfüllen, um das Interesse eines solchen Investors zu wecken:
Da es für Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer schwierig ist, alle Bedingungen zu erfüllen, und da sich potentielle Investoren selektiv verhalten, ist diese Finanzierungsquelle nicht leicht zugänglich.
Beim Vorbezug sind folgende Punkte zu berücksichtigen:
Wenn immer möglich ist jedoch vom Vorbezug der Vorsorgegelder abzusehen.
Klassisches Fremdkapital ist für Unternehmen in einer Frühphase, in der noch keine Umsätze und keine Sicherheiten bestehen, eher ungeeignet. Es ist zu beachten, dass Jungunternehmen Kredite in der Regel verzinsen und nach einer gewissen Zeit amortisieren müssen. Und dies häufig in einer Zeit, in der das Unternehmen selbst noch keine operativen Cash Flows generiert.
Es gibt das gewerbliche Bürgschaftswesen. Die vier Bürgschaftsgenossenschaften der Schweiz sind regional vertreten durch Bürgschaft Westschweiz, die BG Mitte, die BG Ost sowie die schweizweit tätige BG SAFFA, welche auf Unternehmerinnen ausgerichtet ist.
Für Unternehmen aus dem Kanton Zürich ist die BGOST Bürgschaftsgenossenschaft für KMU der Ansprechpartner.