ZKB Pionierpreis Technopark: Drei Deeptech Startups im Finale

Die Entscheidung der Jury ist gefallen. Bei der Verleihung des mit 100 000 Franken dotierten ZKB Pionierpreis Technopark am 31. Mai 2023 werden die Teams dieser drei Start-ups im Rampenlicht stehen: AgroSustain aus Renens, MUVON Therapeutics aus Zürich und Synthara aus Zug.

Förderung von Deep-Tech-Innovationen ist das erklärte Ziel des seit 2001 verliehenen und mit 100 000 Franken dotierten ZKB Pionierpreis Technopark. Von den 46 Start-ups, die dieses Jahr im Rennen waren, haben drei die finale Runde erreicht: AgroSustain, MUVON Therapeutics und Synthara. Zwei Finalisten werden einen Scheck über je zehntausend Franken erhalten. Wer den Hauptgewinn erzielt, erfahren die Finalisten, wenn sie bei der Preisverleihung am 31. Mai 2023 im Technopark Zürich auf der Bühne stehen.

Für die achtköpfige Jury war entscheidend, dass alle drei Start-ups, die für die prestigeträchtige Auszeichnung nominiert sind, innovative Lösungen entwickeln und neue Wege beschreiten. Nominiert sind:

AgroSustain (Renens VD) – Natürlicher Pflanzenschutz

Seit Mai 2018 entwickeln Olga und Sylvain Dubey und über zehn weitere Spezialistinnen und Spezialisten bei AgroSustain Beschichtungen, um die Frische und Haltbarkeit von Obst, Gemüse und Blumen nach der Ernte zu verlängern. Das Ergebnis ist eine hochwirksame, natürliche Beschichtung, die auf die Pflanzen gesprüht werden kann und eine unsichtbare, geruchs- und geschmacksneutrale Schutzschicht bildet. Dank diesem Überzug sind die Produkte bis zu einem Monat länger haltbar, wodurch die Verschwendung von Lebensmitteln deutlich reduziert wird. Für einige Produkte sind gar keine Plastikverpackungen mehr erforderlich. Das bereits lieferbare Mittel schützt die pflanzlichen Produkte und reguliert deren Flüssigkeitshaushalt. Die nächste Generation von Mitteln wird zusätzlich auch fungizid sein und dies weiterhin auf rein natürlicher Basis. Das Start-up ist ein Spin-off der Universität Lausanne und heute in deren Nähe zu Hause.

MUVON Therapeutics (Zürich) – Personalisierte Muskelregeneration

Wie kann man körpereigene Zellen zur Regeneration von Skelettmuskelgewebe nutzen und das Regenerationspotenzial geschwächter Muskeln erhöhen? 2020 gründeten Deana Mohr, Jenny Prange, Steve Kappenthuler und Daniel Eberli MUVON Therapeutics, ein Start-up mit Sitz am Wyss Zurich Translational Center, einem Joint Venture von ETH Zürich und Universität Zürich. Die Forscherinnen und Forscher setzen personalisierte Medizin und minimalinvasive, risikoarme Methoden ein, um Krankheiten zu behandeln, die mit der Schädigung oder dem Abbau von Skelettmuskeln zusammenhängen. Der Schwerpunkt liegt zunächst auf der Behandlung der Belastungsharninkontinenz bei Frauen mit Hilfe von Gewebe-Bioengineering. In Phase 1 sind bereits neun Patientinnen erfolgreich behandelt worden. Aus dem körpereigenen Gewebe der Patientinnen werden Muskelvorläuferzellen entnommen und isoliert, die dann kontrolliert expandiert und anschliessend mit höchster Präzision in das betroffene Muskelgewebe injiziert werden. Durch die nachfolgende Regeneration des Blasenschliessmuskels soll eine der Hauptursachen für Inkontinenz beseitigt werden, was zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen führt.

Synthara (Zug) – In-Memory-Rechenkapazitäten

Prozessoren und Speicher müssen viel enger integriert werden, um die Systemeffizienz zu erreichen, welche für die schnelleren und intelligenteren Geräte und Applikationen von morgen erforderlich ist. Die von Alessandro Aimar und Manu V Nair gegründete Synthara ermöglicht dies durch die Integration von Prozessorkapazitäten im Speicher selbst. So entsteht eine Prozessorarchitektur, die 50-mal leistungsfähiger ist als herkömmliche. Die daraus resultierenden Chips sind nicht nur schneller, sondern können auch 15 bis 20 Prozent kleiner sein als bisherige Chips, was neue, bisher unerreichbare Produkteigenschaften ermöglicht. Am wichtigsten ist jedoch, dass die neuen Prozessoren auch mit bestehenden Anwendungen und Software-Stacks rückwärtskompatibel sind. Die erste Generation der Synthara-Produkte zielt auf Edge-Computing-Anwendungen wie Wearables, intelligente Sensoren und ähnliche Signalverarbeitungsanwendungen. Die ersten Muster werden im Laufe dieses Jahres an eine ausgewählte Gruppe von Early-Adopter-Kunden ausgeliefert.

(Press release / SK) 
Picture: Olga Dubey, Deana Mohr, Manu V. Nair