Xeltis mit Rekordfinanzierung

 

Das junge Schweizer Medizintechnikunternehmen Xeltis hat eine Finanzierungsrunde über 52 Millionen Franken abgeschlossen. Es handelt sich um die grösste Investitionsrunde für ein privates Medizintechnikunternehmen in Europa im Jahr 2017. Mit der Technologie von Xeltis kann der Körper von Patienten eine neue Herzklappe bilden.

 

Xeltis, ein Unternehmen für Medizintechnikprodukte in der klinischen Phase mit einem wegweisenden Ansatz in der wiederherstellenden Herzklappentherapie, hat heute den Abschluss einer überzeichneten Serie-C-Finanzierung in Höhe von 45 Millionen Euro (CHF 52 Millionen) verkündet. Die Finanzierungsrunde wurde von einem weltweit tätigen strategischen Investor unter Beteiligung des Risikokapitalfonds Ysios Capital und einiger grosser Privatanleger angeführt. Die bisherigen institutionellen Investoren (LSP, Kurma Partner und VI Partner) und Privatanleger haben sich ebenfalls an der Finanzierung beteiligt.

Die Serie-C-Finanzierung wird die Weiterführung der klinischen Evaluierungen sowie die Beschleunigung der Produkt- und Marktentwicklung für die neuartigen Aorten- und Pulmonalklappenprogramme des Unternehmens unterstützen. Es handelt sich um die grösste Investitionsrunde für ein Privatunternehmen im Bereich der Medizintechnikprodukte seit Jahresbeginn in Europa.

«Xeltis möchte Patienten, die einen Herzklappenersatz benötigen, mit seiner Wiederherstellungstechnologie eine neue Option anbieten. Dadurch wird letztendlich ihr Leben verbessert und die Kosten des Gesundheitssystems reduziert», sagte Laurent Grandidier, Chief Executive Officer von Xeltis. «Durch diese solide Finanzierung verfügen wir über die erforderlichen Ressourcen, um unsere Strategie schnell voranzutreiben. Dadurch wird die rasche Ausweitung unserer Aorten- und Pulmonalklappenprogramme unterstützt und wir werden in unserem Vorhaben, die Herzklappenersatztherapie von Grund auf neu zu definieren, gestärkt.»

Patient bildet neue Herzklappe
Herzklappen von Xeltis ermöglichen es dem Körper des Patienten, mit Hilfe eines Therapieansatzes, der sich endogene Gewebewiederherstellung (Endogenous Tissue Restoration, ETR) nennt, auf natürlichem Wege eine neue Herzklappe zu bilden. Bei der ETR-Therapie wird der natürliche Heilungsprozess des Patienten genutzt, um Gewebe aufzubauen, das die Xeltis-Herzklappe durchdringt und darin eine neue, natürliche und voll funktionsfähige Klappe bildet. Während der ETR werden die Xeltis-Implantate schrittweise vom Körper absorbiert. Die ETR wird durch bioabsorbierbare Polymere ermöglicht, die auf nobelpreisgekrönter wissenschaftlicher Arbeit basieren.

Laufende klinische Studien
Die aktuellen Studienergebnisse des präklinischen Programms von Xeltis zum Einsatz von Aortenklappen wurden vor kurzem vorgestellt. Die vielversprechenden Daten bescheinigten eine gute hämodynamische Leistung und voll funktionsfähige Klappen in vivo zwölf Monate nach der Implantation.
Derzeit läuft in Europa und Asien die erste klinische Machbarkeitsstudie, Xplore-I, zur Wiederherstellung von Pulmonalklappen. Im Januar hat die US-Arzneimittelbehörde FDA eine Ausnahme für Forschungsmedizinprodukte (Investigational Device Exemption, IDE) für eine frühe Machbarkeitsstudie (Early Feasibility Study, EFS) bewilligt, sodass zehn Patienten die Pulmonalklappe von Xeltis implantiert werden durfte. Mittlerweile sind vier bedeutende Zentren in den USA an der klinischen Studie namens Xplore-II beteiligt.
Zuvor hatte Xeltis Daten über einen Zeitraum von bis zu 31 Monaten aus einer pädiatrischen Machbarkeitsstudie für ein Gefässtransplantat vorgestellt. Die Studie zeigte positive Ergebnisse im Bereich Funktionalität. Es traten auch keine Nebenwirkungen auf, die durch das Implantat ausgelöst wurden, und der Allgemeinzustand der Patienten verbesserte sich signifikant. Derzeit untersucht Xeltis weitere Anwendungen dieses innovativen Ansatzes zur Wiederherstellung anderer Herzklappen und Blutgefässe.

(Press release)