„Wir richten den de Vigier Preis und unsere Network Events stärker auf die Startups aus“

Noch bis zum 6. Januar kann man sich für den Award der W. A. de Vigier Stiftung bewerben. Wir haben Regula Buob, seit gut einem Jahr Geschäftsstellenleiterin der Stiftung nach dem Stand der Anmeldungen, dem Nutzen für Gewinner und Nominees und Neuerungen beim Preis gefragt.

Frau Buob, derzeit läuft die Anmeldefrist für den de Vigier Award. Wie sieht der Stand bei den Anmeldungen aus?Regula Buob: Wir sind zufrieden. In der Regel erhalten wir zwischen 150 und 200 Anmeldungen. Dieses Ziel werden wir auch dieses Jahr wieder erreichen.

Der Preis der W.A. de Vigier Stiftung ist einer der ältesten und angesehensten Schweizer Startup-Awards. Nun wurde die Anmeldefrist verkürzt. Sie läuft am 6. Januar ab. Warum diese Verkürzung?Wir haben nicht nur die Anmeldefrist gekürzt, sondern das ganze Verfahren gestrafft. Wir sind dabei die Prozesse zu verbessern und noch mehr auf die Bedürfnisse der Startups auszurichten. So erhalten Startups zum Beispiel auch schneller eine Rückmeldung auf ihre Bewerbung. Gleichzeitig verstärken wir die Nachbetreuung.

Bei der Nachbetreuung dürfte vor allem das Netzwerk der Stiftung zum Einsatz kommen. Dies stellt ja eine der Stärken des de Vigier Preises dar.Absolut. Es ist uns extrem wichtig, dass die Gewinner und Nominees auf uns zurückgreifen können. Die Stiftungsräte unterstützen sie gerne. Zudem werden sie zum Beispiel auch zu unseren Events mit den Ambasssadoren eingeladen.

Das Netzwerk dürfte ein wichtiger Grund sein, sich bei de Vigier zu bewerben. Was schätzen die Startups sonst am Award?Das Preisgeld von 100‘000 Franken ist sehr wichtig. Gleichzeitig habe ich von Gewinnern gehört, dass der de Vigier Award ein wichtiges Qualitätssigel für die Startups darstellt und nicht gleichzeitig eine wichtige Bestätigung, die dem Gründerteam einen persönlichen Boost gibt.

Gibt es bei der aktuellen Ausgabe des Preises weitere Neuerungen neben dem gestrafften Prozess?Ja. Wichtige Themen für uns sind Leadership, Teamführung und Entrepreneurship. Im Selektionsprozess werden nicht mehr nur das Produkt und die Technologie eines Startups bewertet und eine Expertise erstellt. Wir werden neu auch ein Befragungstool nützen, das ein Benchmarking im Bereich Leadership, Teamführung und Unternehmertum vornimmt. Wir validieren dies in einem persönlichen Gespräch und es gibt uns während der Präsentation einen roten Faden, auch diese Bereiche bei den Startups etwas auszuloten. Dies soll auch über unsere Evaluation hinaus den CEOs einen nachhaltigen Nutzen für ihre Unternehmensführung liefern. Wir haben mit unseren Gewinnern und Nominees dieses Assessment getestet und dazu sehr gutes Feedback erhalten.

Können Sie ein Beispiel für eine solche Frage nennen?Sicher. Eine Frage lautet: „Wie sind Sie in Ihrer bisherigen Unternehmerkarriere mit Niederlagen umgegangen?“ Dabei möchten wir konkrete Beispiele hören.

Wenn die Themen rund ums Team so wichtig sind – spielen sie auch bei der Nachbetreuung der Startups eine Rolle?Ja. Wir haben bereits ein Network Event mit Gewinnern und Nominees diesem Thema gewidmet.

Aber kann man in diesen Bereichen überhaupt etwas dazulernen? Muss ein Unternehmer nicht hauptsächlich über die richtigen Persönlichkeitsmerkmale verfügen?Die Persönlichkeit ist wichtig. Trotzdem kann man zum Beispiel die Kommunikation trainieren und verbessern. Dazu gehört zum Beispiel die Kommunikation in schwierigen Situationen.

Letzte Frage: Sie sind nun seit anderthalb Jahren bei der W. A. de Vigier Stiftung. Was war Ihr persönliches Highlight?Die Startups selbst. Ich bin extrem beeindruckt von ihren Projekten aber auch zum Beispiel von der Art und Weise wie sich gegenseitig weiterhelfen. Sie sind eine Inspiration für mich persönlich und für unsere Wirtschaft.

Mehr Informationen und Anmeldung auf der Webseite der W.A. de Vigier Stiftung.