Grosse Windräder stossen in der Schweiz bei Bewilligungsverfahren regelmässig auf Widerstand. Im Gegensatz dazu sind die Hürden für eine Bewilligung von Kleinwindanlagen wesentlich tiefer. Genau solche kleinen Anlagen konzipiert das Dübendorfer Startup NewGreenTec: Es handelt sich dabei um hybride Kleinkraftwerke bestehend aus Windturbine, Solarmodulen, Steuerung und Wechselrichter. Eine einfache Befestigungslösung erlaubt es, diese Anlagen mit wenig Aufwand auf unterschiedlichen Dächern zu montieren – egal ob Flach- oder Giebeldächern auf Mehrfamilienhäusern, Landwirtschafts- oder öffentlichen Gebäuden. Da sich die Windrad-Flügel um die vertikale Achse drehen, sind sie windrichtungsunabhängig und ideal für die Platzierung in geringer Höhe. Dort sind die Windströmungen meist turbulent, da sie über den Hausdächern beschleunigen. Mit der hybriden Anlage kann so zu jeder Tages- oder Nachtzeit und unabhängig der Witterung Strom produziert werden.
Gründer und CEO von NewGreenTec ist Frido Stutz. Nach der Gründung 2015 dauerte es noch ein paar Jahre, bis dann die ersten Pilotanlagen installiert werden konnten. Der offizielle Launch erfolgte 2022 mit den ersten seriell produzierten Anlagen, welche im Raum Zürich installiert wurden. Im vergangenen Jahr konnte das Startup erstmals eine hybride Wind-Solar-Anlage nach Deutschland verkaufen und in der Zwischenzeit noch weitere Bestellungen entgegennehmen. Inzwischen hat NewGreenTec über 35 Anlagen verkauft und 24 davon sind bereits in Betrieb. Bis Ende April sollen noch 10 weitere Anlagen folgen. «Aufwind verliehen haben und verschiedene Messeauftritte und Beiträge in unterschiedlichen Magazinen und Zeitungen», sagt Frido Stutz. Die Energiewende und der Trend von mehr Ökologie und Unabhängigkeit steigere die Nachfrage generell, so Stutz weiter.
Das Dübendorfer Cleantech-Startup hat vier verschiedene Standard-Anlagen entwickelt, die für unterschiedliche Standorte geeignet sind. Nun will sich NewGreenTec vermehrt auf den Vertrieb von zwei Hauptprodukten konzentrieren. «Diese beiden lassen sich am schnellsten skalieren, da sie seriell produziert werden», erklärt CEO Stutz. Damit strebt das Startup die Marktführung in der Nische für Kleinwindturbinen an. Das sind Windkraftanlagen, welche weniger als 30 Meter hoch sind. Zudem wolle man sich auf die Marktsegmente Landwirtschaft, Gewerbe, Industrie und somit auf grössere Projekte fokussieren. Und das auch ausserhalb der DACH-Region. «Mit den hybriden Wind-Solar-Kleinkraftwerken sind wir quasi ohne nennenswerte Konkurrenz unterwegs und es gibt bisher kein anderes Unternehmen das vergleichbare Systeme wie etwa das Produkt PowerPyramid anbietet», so Frido Stutz. Da NewGreenTec die Windturbinen nicht selbst herstellt, kann je nach Standort und Kundenwunsch die optimale Variante und passende Grösse offeriert werden. Auch die Beratungen und Projektplanungen werden vermehrt in Rechnung gestellt. «Wir positionieren uns damit als Kompetenzzentrum und arbeiten vermehrt mit Partnerorganisation, Hochschulen und weiteren Fachleuten zusammen», blickt Gründer Stutz in die Zukunft.
Um der Nachfrage entsprechend wachsen zu können, hat die Aktionärsversammlung des Startups eine weitere Kapitalerhöhung beschlossen. In einer laufenden Finanzierungsrunde können bis zu 50’000 Aktien an bisherige und neue Aktionäre ausgeben werden.
(press release / FR)
Bild: Hybride Wind-Solar-Anlage von NewGreenTec; ZVG.