Wenn Startups Startups anziehen

 

Der Technopark Luzern beherbergt 36 Unternehmen. Vergangenes Jahr kamen drei neue Firmen hinzu, die sämtlich aus dem Medtech-Bereich kommen. Sie suchen die Nähe zu den anderen Medtech-Startups im Technopark, die heute bereits die grösste Gruppe der Mieter stellen.

 

12 Startups mit Bezug zur Medizintechnik sind heute im Technopark Luzern untergebracht. Die Palette ist breit: Sie reicht von der innovativen Technologie zur Lagerung und Bearbeitung biologischer Proben von 1Cryobio über den probiotischen Futterzusatz von TwentyGreen bis zu einem neuartigen Produkt für Frauen, die von Inkontinenz betroffen sind, von MagCath.

Dass MagCath bereits im Technopark angesiedelt war, war ein entscheidendes Argument für Thomas Freier, einen der Mitgründer von Monarch Bioimplants, sein Startup auch in Luzern aufzubauen. Freier ist aus Deutschland. Das Startup arbeitet mit dem Universitätsspital Turin als klinischen Partner zusammen. Freier war deswegen auf der Suche nach einem Firmenstandort auf halben Weg nach Norditalien und schaute sich dafür in der Schweiz um.

Dass Freier keine grössere Nähe zu den Medizintechnik-Regionen am Jura-Südfuss oder um Zürich herum suchte, überrascht Hansruedi Lingg, den Leiter des Technoparks Luzern nicht. «Für Menschen mit einem internationalen Hintergrund ist die Schweiz ein einziger Medtech-Cluster. In ihrer Wahrnehmung sind zum Beispiel einschlägige Zulieferer auch von Luzern nicht weit entfernt.»

Der Gründer des zweiten Neuzuzugs im vergangenen Jahr - die auf Sensorsysteme spezialisierte Senxellion - hat ebenfalls einen internationalen Hintergrund. Diego Barrettino ist italienisch-argentinischer Doppelbürger und hat an der ETHZ dissertiert. Neben der Nähe zu den bereits bestehenden Medtech-Firmen hat ihn auch die niedrige Unternehmenssteuer im Kanton überzeugt, welche bei Finanzierungsrunden wertsteigernd ist. .

Nur eines der 2017 zugezogenen Startups kommt aus der Region. ProByLas entwickelt Module für das Kunststoffschweissen mit Laser und HF, die sich besonders für die Medizintechnik eignen. Auch 2018 werden die meisten Neuzuzüger einen internationalen Hintergrund aufweisen. Denn während sich der Schwerpunkt Medizintechnik eher zufällig herausgebildet hat, setzt Technopark-Leiter Lingg bei der Suche nach Hightech-Gründern schon seit Jahren systematisch auf Gründer mit einer internationalen Geschichte. Mit Erfolg, wie 2017 gezeigt hat.

(Stefan Kyora)