Der Gebäudesektor zählt zu den grössten Verursachern von CO2 in der Schweiz. Nebst Heizen oder Stromverbrauch während dem Betrieb der Immobilie, tragen auch die Bautätigkeiten selbst wesentlich dazu bei – egal ob es sich dabei um einen Neu- oder Umbau handelt.
Um den CO2-Ausstoss über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes hinweg verringern zu können, hat das ETH Spin-off vyzn eine BIM-basierte Software entwickelt, die bereits in der Planungsphase zu einem möglichst nachhaltigen Ergebnis verhelfen soll. Die Kerntechnologie der Lösung baut auf dem COMPAS Open Source Framework auf, das an der ETH Zürich entwickelt wurde.
Durch das Hochladen von BIM- oder 3D-Modellen auf die Cloud-basierte Plattform des PropTech-Startups können präzise Analysen auf Knopfdruck gemacht werden. Im Anschluss lassen sich die Modelle durch kurze Iterationen hinsichtlich der Gebäudenachhaltigkeit optimieren.
Erreicht das optimierte Bauprojekt die Mindestanforderungen der beiden Gebäudelabel Minergie Schweiz oder Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS), kann mit dem von der vyzn-Software ausgegebenen Report ohne zusätzlichen Aufwand die Zertifizierung beantragt werden. «Das macht den ganzen Prozess bis zu 50 Prozent schneller, da kein händisches Ausmessen oder umständliches Übermitteln von Plänen mehr nötig ist», erklärt Martino Tschudi, Co-Gründer von vyzn. Damit hat das Startup, welches Anfang 2024 gegründet wurde, als erstes Unternehmen für eine webbasierte 3D/BIM-fähige Ökobilanz-Software die Zulassung für solche Zertifizierungen erhalten.
Nach gut neun Monaten am Markt zählt vyzn bereits über 15 Kunden aus der Deutschschweiz. Darunter führende Immobilienentwickler wie HRS, das Bauingenieur-Büro Pirmin Jung oder das Beratungsunternehmen icccon, Teil der Amstein + Walthert Gruppe. «Seit der Zulassung unserer Software für die wichtigsten Schweizer Gebäudelabels sehen wir nun ein deutlich stärkeres Wachstum», so Tschudi. Nutzerinnen und Nutzer der Software sind nebst Ingenieur- oder Entwicklungsunternehmen auch Architekturbüros oder Nachhaltigkeitsberater.
Nun fokussiert sich das Zürcher Startup auf die Weiterentwicklung seiner Plattform. Diese soll unter anderem um eine Zirkularitäts-App und einem KI-Copilot erweitert werden. Co-Gründer Tschudi: «Dieser Ausbau der Plattform können wir dank einer umfangreichen finanziellen Startup-Förderung von Innosuisse vorantreiben.» Daneben befindet sich das ETH-Spinoff aktuell in einer Seed-Runde, um das anstehende Wachstum, den Team-Ausbau und die für 2025 geplante Expansion in den DACH-Raum zu beschleunigen.
(press release / FR)
Bild: vyzn-Team; ZVG