80 Prozent der weltweiten Antibiotika-Mengen werden in der Landwirtschaft eingesetzt. Durch den übermässigen Gebrauch werden viele Erreger resistent und die heilende Wirkung verpufft. Resistente Bakterien gefährden somit die Gesundheit von Mensch und Tier. Im Jahr 2050 werden – glaubt man grossen Studien – mehr Menschen an Antibiotika-Resistenz sterben als heute an Krebs.
Dagegen hat das Luzerner Jungunternehmen Twenty Green einen Futterzusatzstoff, ein so genanntes Probiotikum, entwickelt. Es stärkt das Immunsystem der Tiere und ermöglicht eine bessere Verwertung der Nahrung. Dadurch kann der Einsatz von Tier- oder Fischmehl reduziert werden, ein ökologischer und ökonomischer Vorteil gleichermassen.
Mit dieser Innovation konnte sich Duncan Sutherland, Gründer von Twenty, gegen über 50 Start-Ups aus der ganzen Schweiz durchsetzen. „Twenty Green hat aus einer aussergewöhnlichen Idee ein technisches Projekt entwickelt, das sich durch besondere Innovationskraft, Marktnähe und soziale Relevanz auszeichnet“, erklärte Gian- Luca Bona, der Juryvorsitzende des ZKB Pionierpreises, gestern im Technopark Zürich.
Im Rahmen der Veranstaltung vor 500 Besuchern wurden zwei weitere Finalisten ausgezeichnet: Gamaya und ennos. Die Gamaya SA aus Lausanne hat ein Drohnensystem entwickelt, das Landwirten detaillierte Informationen über ihre Anbauflächen liefert. Die Ennos AG aus Biel will Bauern in Entwicklungsländern mit einer Solarwasserpumpe den Zugang zu Wasser erleichtern.
(JD/RAN)