Sechs Startups unter den Finalisten des Swiss Technology Award

 

Die Jury des Swiss Technology Award hat die Finalisten bestimmt. Sie werden am Swiss Innovation Forum am 21. November in drei Kategorien um den Sieg kämpfen. Die Innovationen reichen von Isolationsschaum aus Recycling-Material bis zu einem schnellen Nachweis gefährlicher Bakterien ausserhalb von Labors.

 

Seit über 30 Jahren werden mit dem Swiss Technology Award (STA) herausragende Projekte in den Bereichen Innovation und Technologietransfer ausgezeichnet. In den drei Kategorien «Inventors», «Start-ups (Rising Stars)» und «Innovation Leaders» wird je ein Projekt als Gewinner gekürt, welches durch überdurchschnittliches Marktpotenzial sowie herausragendem Neuigkeitswert die Jury besonders zu überzeugen vermag.  Unter den neun Finalisten befinden sich sechs Startups:  Kategorie Inventors FenX AG, Zürich, Gründung: 2019 Die moderne Bauindustrie steht vor der Herausforderung, Energieverbrauch und CO2-Ausstoss zu reduzieren und gleichzeitig den Brandschutz zu gewährleisten. Die heutigen Isolierungsmaterialien haben entweder einen relativ hohen CO2-Ausstoss, sind giftig oder leicht entflammbar. Die FenX AG, ein Spin-off der ETH Zürich, entwickelt einen neuartigen, nicht brennbaren Isolationsschaum. Er verwandelt mineralische Abfälle von industriellen Prozessen in einen leistungsstarken und nachhaltigen Isolationsschaum, der weder toxisch noch brennbar ist. Am Ende der Lebensdauer können die Materialien für die Herstellung neuer Schaumstoffe rezykliert werden. Microcaps AG, Zürich, Gründung: 2019 Mikrokapseln und Mikropartikel werden häufig verwendet um pharmazeutische Wirkstoffe in Medikamenten, Duftstoffen, Aromen oder Kosmetikprodukten zu transportieren, zu dosieren und zu schützen. Die heute industriell verwendeten Techniken zur Mikroverkapselung erlauben jedoch keine Kontrolle über die Kapselgrösse, was zu unkontrollierten Abgabeprofilen führt. Mit einem neuartigen und patentierten Produktionsverfahren kann die Microcaps AG grössenkontrollierte Partikel, Kapseln und Tröpfchen in grossen Mengen im Mikrometerbereich herstellen. Die Grössenkontrolle ermöglicht es, die Menge der freigesetzten Wirkstoffe sowie die Wirkdauer deutlich besser anzupassen als bei sämtlichen bisherigen Produktionstechniken. Dies führt zu einer erhöhten Effizienz der Inhaltsstoffe und zu reduzierten Nebenwirkungen. Nemis Technologies, Dübendorf, Gründung: 2018 Die Nemis Technologies entwickelt einfache, schnelle und kostengünstige Diagnosekits für den sicheren Nachweis gefährlicher Bakterien ausserhalb des Labors. Die innovative Plattformtechnologie bietet eine einzigartige und leistungsstarke Alternative zu bestehenden Diagnosemethoden: Die hochempfindlichen AquaSparkTM Moleküle leuchten in Gegenwart spezifischer lebender Bakterien auf und machen so den Nachweis der gesamten Bandbreite von Mikroorganismen schneller und einfacher. Die Lösung von Nemis ermöglicht die Reduzierung der Lebensmittelkontaminierung und identifiziert die besten Antibiotikabehandlungsoptionen für das Wohlbefinden des Patienten. Die Lösung liefert Ergebnisse noch am selben Tag. Im Vergleich: Aktuelle Methoden benötigen typischerweise 48 Stunden oder länger für den Nachweis lebensfähiger Bakterien.   Kategorie «Start-ups (Rising Stars)» Advertima AG, St. Gallen, Gründung: 2016 Die Advertima AG hat eine KI-basierte Software entwickelt, die Deep-Learning-Modelle nutzt, um Menschen und ihr Verhalten im physischen Raum in Echtzeit zu interpretieren. Diese Daten ermöglichen verschiedene Echtzeitanwendungen wie vollautomatische Kundeninteraktionen über Bildschirme, bietet Kundeninformationen und Analysen für physische Räume. Zudem ermöglicht es bestehenden Einzelhandelsgeschäften wie AmazonGo kassenlos und autonom zu werden. Die Technologie verarbeitet nur ein Minimum an Daten und stellt so sicher, dass jede Person jederzeit anonym bleibt. Dadurch werden alle relevanten Datenschutzgesetze eingehalten. Cutiss AG, Zürich, Gründung 2017 Jährlich leiden weltweit 50 Millionen Menschen an schweren Hautdefekten wie Verbrennungen oder Traumata und benötigen eine Hauttransplantation. Heutige Behandlungsmethoden führen häufig zu entstellenden und einschränkenden Narben. Die Cutiss AG stellt mit einer neuartigen Technologie mittels einer kleinen Biopsie des Patienten ein personalisiertes Hautsubstitut her. Der Herstellungsprozess denovoSkinTM wurde nach über 15 Jahren Forschung in der Tissue Biology Research Unit im Universitäts-Kinderspital Zürich entwickelt und ermöglicht personalisierte grossflächige Hauttransplantate mit minimaler Narbenbildung. Der manuelle Herstellungsprozess des Hautsubstituts wird aktuell zu einem effizienten automatisierten Prozess weiterentwickelt. 9T Labs AG, Zürich, Gründung 2018 Carbon-Werkstoffe sind leicht wie Plastik und stark wie Metall, jedoch zeitaufwändig und teuer in der Herstellung und daher in ihrer Verwendung in der Automobil-, Luftfahrt-, und Medizinalindustrie eingeschränkt. Die 9TLabs AG vereinfacht den Einsatz von Hochleistungswerkstoffen für die Serienproduktion durch die Einführung eines 3D-Druckers und einer Software zur Verarbeitung von Carbon-Werkstoffen in Industriequalität. Diese Technologie bietet Automatisierung und fortschrittliche Softwarealgorithmen, die den Ingenieuren Flexibilität und Optimierungsmöglichkeiten in der Fertigung von deutlich leichteren Teilen zu einem kostengünstigen Preis bieten. Darüber hinaus vermindert der reduzierte Materialeinsatz durch optimale Konstruktionen die Verschwendung von Faserverbundteilen bei der Produktion. Durchdachtes Auswahlverfahren In einem ersten Schritt studierte und analysierte eine interdisziplinäre Vorjury, bestehend aus 13 Mitgliedern, sorgfältig die eingegangenen Dossiers und wählte pro Kategorie drei herausragende innovative Projekte aus. Die Finalisten durften sich dann im zweiten Schritt persönlich bei der Hauptjury sowie am Finale am Swiss Innovation Forum (SIF) vor rund 1100 teilnehmenden Branchenführern, Expertinnen und Meinungsmachern vorstellen. Direkt anschliessend werden die drei Gewinnerprojekte gekürt und gefeiert. Die drei Gewinner erhalten ein Rundum-Unterstützungspaket für Marketing und Kommunikation, Vermittlung von Businesskontakten sowie eine Einstiegshilfe in die Wachstumsinitiative «SEF4KMU». (Press release)