Restart der Zugreisen: SimpleTrain ist bereit

Vor dem Lockdown war SimpleTrain mit einem einfachen Buchungsservice für internationale Zugreisen erfolgreich. Die letzten zwölf Monate hat das Startup genutzt, um sich rundum zu professionalisieren. Mit einer neuen Webseite soll die Zahl der Buchungen verfünffacht werden.

Zugreisen sind im Trend. Im Vor-Corona-Jahr haben zum Beispiel Fernreisebuchungen bei der SBB um 20 Prozent zugenommen. Doch bei internationalen Reisen ist der Kauf eines Tickets immer noch eine Wissenschaft für sich. So existieren zahlreiche besonderen Angebote und Tickets von und zu kleineren Stationen können oft nicht einfach gekauft werden.

Abhilfe schafft SimpleTrain, ein Zürcher Startup, das 2019 von drei Studenten ins Leben gerufen wurde und mittlerweile fünf Personen beschäftigt. Kern des Angebots ist die Beratung über die Chat-Funktion auf der Webseite. Dies ermöglicht eine individuelle Planung und Beratung, welche auf Sonderwünsche eingeht: Fensterplatz im Wagen 13, Maturareise mit Velo nach Venedig oder eine Gruppenreise mit der Transsibirischen Eisenbahn von Wallisellen nach Wladiwostok. Für solche und andere spezielle Reise findet SimpleTrain das passende Billett.

Gestartet ist SimpleTrain vor zwei Jahren mit einer einfachen Beratung per E-Mail. Schon damals war das Startup erfolgreich und konnte mehrere hundert Buchungen abwickeln. Die Zeit der Reisbeschränkungen hat SimpleTrain nun genutzt, um sich zu professionalisieren. Die notwendige Förderung dafür kam vom Migros Pionierfonds. «Der Pionierfonds hat nicht nur Finanzmittel bereitgestellt, sondern uns auch darüber hinaus weitergeholfen – etwa bei der Erarbeitung des Businessplans oder der Planung der Kommunikationsmassnahmen», erklärt Mitgründer Marius Portmann.

Das sichtbarste Ergebnis der Entwicklung ist die neue Webseite, die vergangene Woche aufgeschaltet wurde. Gleichzeitig wurde aber auch auf der Business-Seite ein wichtiger Meilenstein erreicht. Simpeltrain ist zum offiziellen Partner der Deutschen Bahn geworden. Dadurch erhält das Schweizer Startup nun Kommissionen für den Ticketverkauf. «Unser Ziel ist es, sämtliche Bahngesellschaften als Partner zu gewinnen, von denen wir Billette verkaufen», erklärt Marius Portmann. Neben den Kommissionen, generiert das Startup Einkünfte über Bearbeitungsgebühren.

Für das Jahr 2023, rechnet Portmann mit einer stark steigenden Nachfrage. Sein Ziel für die ersten 12 Monate danach sind 2500 bis 3000 verkaufte Tickets. Damit wäre der Service des Startups bereits kostendeckend.  

(Stefan Kyora)