Die CES, die jedes Jahr im Januar in Las Vergas stattfindet, ist eine der weltweit wichtigsten Elektronik-Messen weltweit. Zahlreiche namhafte Marken präsentieren ihre Neuheiten zuerst hier. Allerdings sind die Preise, die Aussteller zahlen müssen, hoch. Für Startups gibt es eine jedoch Abhilfe. Sie können sich im Eureka Park zu wesentlich günstigeren Konditionen präsentieren – wenn sie denn ausgewählt werden. Genau dies hat Piavita nun geschafft: „HealthTech ist dieses Jahr bei der CES eines der Fokusthemen. Dass wir über unsere Technologien hochpräzise Vitaldaten auch durch das Fell von Tieren messen können, hat dabei grosses Interesse geweckt. Und die Veterinärmedizin und Tierpflege im Allgemeinen ist in den USA sowieso ein Hot Topic”, erklärt Piavita CEO Dorina Thiess.
Die Aufnahme in den CES Eureka Park ist der neueste Erfolg in einem sehr guten Jahr für Piavita. Anfang 2017 – ein halbes Jahr vor der geplanten Lancierung – nahm das Team Kontakt auf mit Kliniken und Tierärzten in der Schweiz und Süddeutschland, um noch auf spezifische Ansprüche oder Wünsche der Kunden eingehen zu können. Das Echo war sehr positiv. „Wir haben über diese Gespräche so viele Vorbestellungen eingeholt, dass wir schon vor der ersten Produktion völlig ausverkauft waren“, sagt Dorina Thiess. Die ersten Auslieferungen an diese Erstkunden erfolgten dann im Sommer 2017, wobei das Team nur wenige Wochen versetzt in Deutschland, Österreich und der Schweiz startete.
Die Kunden sind Tierärzte, die Pferde behandeln. Das Piavita Vet System findet in grossen und spezialisierten Kliniken genauso Anwendung wie bei Fahrpraxen. „Insbesondere Züchter und Sportreiter sind an unserem System aber auch sehr interessiert und setzen es in vielen Fällen bereits gemeinsam mit ihren Ärzten ein“ erläutert die Gründerin.
Der Grund für das grosse Interesse: Das Piavita-System ermöglicht es dank neuster Sensortechnologie erstmals, verschiedene Vitalparameter von Pferden einfach und präzise zu messen - auch aus der Ferne und rund um die Uhr. Das System erstellt ein EKG und misst Pulsverlauf und Herzfrequenz, Atemverlauf und Atemfrequenz, Körperkerntemperatur, sowie Bewegungslevel und Bewegungsmuster. Dank dem Piavita System können Tierärzte mehrere Stunden manuelle Arbeit einsparen - u.a. die Fahrzeit zwischen den Ställen, händische Messungen in regelmässigem Abstand, Nachtüberwachungen - und können gleichzeitig das Angebot gegenüber ihren Kunden enorm ausweiten. Auch die Sicherheit und Überlebenschancen der Patienten können gravierend verbessert werden, da der Tierarzt und seine Mitarbeiter jetzt von überall und zu jeder Zeit Einblick in den Gesundheitszustand der Pferde nehmen können - und dies, ohne das Tier zu stören oder zu beeinflussen. Damit sind Krankheitsindikationen auch sehr viel früher zu erkennen. „Die medizinische Fürsorge wird proaktiv - statt wie bisher rein reaktiv“, sagt Dorina Thiess.
Seit der Lancierung im Sommer sind die Verkäufe stetig gestiegen, wobei Piavita auch die bestehenden Kunden mit weiteren Systemen ausstattet. Aufgrund der begrenzten Ressourcen hatten alle Kunden zunächst nur ein System bekommen. In einer Klinik werden aber eher 10-15 Systeme gebraucht, um die verschiedenen Einsatzfelder abzudecken. Neben der erfolgreichen Entwicklung in Deutschland, Österreich und der Schweiz hat das Team aber auch schon bereits weitere Länder im Visier. "Aktuell nehmen wir erste Bestellungen aus den Zuchtländern Niederlande und Belgien auf und werden bald auch nach Grossbritannien expandieren“, erklärt Dorina Thiess. Parallel arbeitet das Team auch an den Markteintrittsstrategien für USA - die CES wird dabei eine wichtige Rolle spielen.