Ofri.ch wächst zweistellig

 

 

Aufträge im Wert von knapp 40 Millionen Franken hat die Handwerkerplattform ofri.ch im vergangenen Jahr vermittelt. Wie sich Benny Hertach gegen renovero.ch von Tamedia behauptet.

 

 

 

24 000 Aufträge bahnte ofri.ch im vergangenen Jahr an. Die beliebtesten Projekte: Lichtsysteme einbauen, Katzentüre mon­tieren oder Parkette verlegen. Das Transaktionsvolumen liegt bei 38.8 Millionen Franken. «Und es wird weiter im zweistelligen Bereich steigen», ist Gründer und CEO Benny Hertach (r.) überzeugt.

Als er 2011 loslegte war renovero.ch, eine Angebot des Medienkonzerns Tamedia, schon auf dem Markt. Für andere ein Killerargument. Nicht so für Hertach. Er hatte nach seinem BWL-Studium zwei Jahre als IT-Analyst gearbeitet und sah durchaus Chancen für sein Projekt.

Zwei Gründe gaben den Ausschlag und beide haben mit dem Unterschied zwischen einer Transaktionsplattform à la Booking oder Amazon und einer Offertplattform zu tun. Erstens kommt eine reine Offertplattform ohne Zahlungsabwicklung aus, was die Initialkosten senkt, und zweitens sind Dienstleistungen selten einmalig oder stark limitiert. Ein Gewerbetreibender kann ohne grössere Probleme auf mehreren Plattformen gleichzeitig aktiv sein. Bootsstrapping bringt'sHertachs Rechnung ging auf. Die nötigen Investitionen bestritt er aus den Ertägen, auf externe Geldgeber war er nie angewiesen. Bis heute haben sich rund 4000 Handwerker auf ofri.ch registriert; schwerpunktmässig aus den grösseren Agglomerationen der Deutschschweiz.

Beim Privatkunden punkten der 38-jährige Hertach und seine drei Mitarbeiter vor allem mit Qualität: «Wir prüfen die Handelsregisterauszüge der Anbieter und wollen ihre Bewilligungen sehen». Die Weiterempfehlungsquote liegt bei 98.4 Prozent.

Digital Natives als neue KundengruppeBald werden auch die Digital Natives eigene Wohnungen und Häuser besitzen. Dann dürfte das Sanierungs- und Reparaturgeschäft einen zünftigen Digitalisierungsschub erleben. Befürchtungen, Branchenprimus renovero.ch könne ihm dank der Marketingressourcen von Tamedia einmal aus dem Markt drängen, hat er keine. «Dafür ist unsere Position schon zu stark.» (Bild: ZVG)