Mit Funktions-Schlafbekleidung auf Erfolgskurs

Dagsmejan ist seit gut sechs Jahren mit seinen temperaturregulierenden Pyjamas auf dem Markt. Heute vertreibt das Zürcher Unternehmen seine Bekleidung mit innovativer Textiltechnologie in über 100 Ländern grösstenteils über den eigenen Webshop. Mit Erfolg: Das Jungunternehmen konnte seinen Umsatz erneut steigern.

Das Tragen von spezieller Funktionskleidung für die sportliche Betätigung – egal ob fürs Wandern, Yoga oder Fussball spielen - ist für viele Menschen selbstverständlich. Für die Nachtruhe hingegen kommt häufig ein altes, ausgeleiertes T-Shirt zum Einsatz. Dabei verliert ein Mensch während den sechs bis acht Stunden Schlaf ebenfalls bis zu einem Liter Schweiss. Wenn Feuchtigkeit oder Wärme nicht richtig vom Körper abgeleitet werden können, wird’s schnell unangenehm. Darunter kann die Schlafqualität leiden.

Dem wollten die Dagsmejan-Gründerin Catarina Dahlin und Mitgründer Andreas Lenzhofer ein Ende setzen und entwickeln seit 2016 zusammen mit Materialwissenschaftlerinnen, Schlafforschern und Textilingenieurinnen funktionale Schlafbekleidung. Der Stoff besteht aus einer patentierten Hightech-Naturfaser, die mit einer integrierten funktionellen Strickstruktur kombiniert ist. Das macht das Material achtmal atmungsaktiver und doppelt so gut im Absorbieren von Feuchtigkeit im Vergleich zu Baumwolle.

Zusammen mit ihrem Team haben es Dahlin und Lenzhofer geschafft, ihre Produkte in über 100 Ländern auf den Markt zu bringen. In der Zwischenzeit vertreiben Dagsmejan nebst Pyjamas auch thermoregulierende Bettwäsche, Schlafmasken oder Bettsocken. Und als neustes Produkt sind Pyjamas mit Zink-Ionen für Menschen mit empfindlicher Haut hinzugekommen. Diese Ionen werden freigesetzt, sobald der Stoff mit der natürlich auftretenden Feuchtigkeit auf der Haut in Kontakt kommt.

«Wir konnten die Präsenz in bestehenden Märkten nochmals verstärken und gleichzeitig neue Märkte erschliessen», so Dahlin. So etwa vor kurzem in der Region Mittlerer Osten, wo das Interesse an den Produkten gross sei und sich hervorragende Wachstumschancen bieten würden.

Und die Expansion ist noch nicht abgeschlossen: «Südamerika ist eine Region, die uns noch fehlt, deshalb prüfen wir derzeit die Möglichkeiten für einen Markteintritt», meint Dahlin. Der Fokus liege jedoch weiterhin darauf, die Position in den bestehenden Märkten zu stärken und nachhaltig zu wachsen.

Im Vergleich zum Sommer vor einem Jahr konnte Dagsmejan seinen Umsatz um 15 Prozent steigern. Dies sei auch auf eine Verstärkung der Werbemassnahmen zurückzuführen, meint die Marketing-Expertin. Sie erklärt: «Unsere Kommunikation wird marktspezifisch angepasst und fokussiert sich klar auf den Mehrwert unseres Produktes.» Den Direct-to-Consumer-Vertrieb liegt dem Startup: Rund 80 Prozent der Verkäufe realistiert das Zürcher Unternehmen über den eigenen Onlineshop.

Seit einigen Monaten betreibt Dagsmejan jedoch erstmals auch einen eigenen physischen Laden in Zürich. Grund dafür sei das wachsende Bedürfnis der Kundinnen und Kunden nach einem persönlichen Einkaufserlebnis und der Möglichkeit, die Produkte direkt vor Ort zu testen. Zwei weitere Standorte, teilweise auch als «Pop-up» oder «Shop in Shop», sind noch für diesen Herbst geplant. «Wir setzen auf eine Kombination, um flexibel auf die Marktbedürfnisse reagieren zu können und dennoch unsere Marke breiter präsentieren zu können», führt Catarina Dahlin aus.

(Fabienne Roos)

Bild: ZVG