Der Bundesrat gab am Montag bekannt, wie er aussichtsreichen Startups über Corona-bedingte Liquiditätsengpässe hinweghelfen will: Er stellt 100 Millionen Franken zur Verfügung, die aber nur fliessen, wenn der Standortkanton des unterstützten Startups die Bürgschaft um mindestens 50 Prozent aufstockt. Entgegengenommen werden die Gesuche auf der EasyGov-Webseite.
Die Waadt, Neuenburg, das Wallis, Freiburg und Luzern haben sich vorbereitet. Startups aus diesen Kantonen können ab morgen Bürgschaften beantragen. Genf wird bald ebenfalls dazu gehören. Von den anderen Deutschschweizer Kantonen liegen bisher nur Absichtserklärungen vor. Startupticker erkundigte sich bei den vier wichtigsten Startup-Kantonen nach dem Stand der Dinge.
Im Kanton Basel Stadt beschloss der Regierungsrat am Dienstag, dem Parlament ein Bürgschaftsprogramm vorzulegen. Es soll auch ein Modul für die Unterstützung von Technologie-Start-ups enthalten. Das maximal verbürgte Darlehensvolumen soll insgesamt 40 Millionen Franken betragen.
Die Teilnahme des Kantons Bern am Bundesprogramm ist noch offen. Der Regierungsrat hat das Thema für seine Sitzung vom 13. Mai traktandiert.
Im Kanton Zug stehen aktuell drei Modelle zur Diskussion: Ersten eine Nichtteilnahme am Bundesprogramm, zweitens eine einfache Teilnahme sowie drittens eine erweiterte Lösung, die unter anderem die Gründung einer Stiftung vorsieht. Sie würde Zuger Startups nach individueller Prüfung Wandeldarlehen zur Verfügung stellen. Der Regierungsrat wird sich nächsten Dienstag mit der Sache befassen.
Im Kanton Zürich schliesslich sind die Würfel schon gefallen: Der grösste Schweizer Kanton wird sich nicht am Bundesprogramm beteiligen. Die Bundeslösung sei zu kompliziert und basiere auf Darlehen, was künftige Finanzierungsrunden von Startups eher erschweren würde, heisst es von Seiten der Zürcher Finanzdirektion. Zudem habe man eine eigene, grosszügigere Lösung. Die bereits beschlossene subsidiäre Kreditausfallgarantie des Kantons deckt ein Kreditvolumen von 500 Millionen Franken ab. Es sei «zurzeit bei weitem nicht ausgeschöpft».
(Stefan Kyora)