Roger de Weck, der oberste Chef der gebührenfinanzierten SRG gab den traditionellen Bezahlzeitungen kürzlich noch fünf Jahre bis zum Grounding. Das mag etwas allzu pessimistisch klingen. Aber Tatsache ist: Medienhäuser wie Tamedia, NZZ oder Ringier befinden sich in einem perfekten Sturm aus Umsatzeinbrüchen, Qualitätszerfall und Relevanzverlust.
Was hingegen funktioniert, sind Gratiszeitungen und so genannte «New Media Publishing»-Plattformen wie Likemag. «Unser Geschäftsmodell», sagt Gründer und CEO Markus Bucheli, «ist absolut userzentriert.» Will heissen: Die unterdessen 35 Text- und Videoredaktoren in über zehn europäischen Ländern bereiten nur Inhalte auf, die Clicks bringen. Vertrieben wird der Content über rund 200 themenspezifische Kanäle auf Social-Media-Plattformen wie Facebook, Youtube oder LinkedIn.
Basierend auf der Reichweite verkauft Likemag massgeschneiderte Native Advertisment-Kampagnen. Zu den Kunden zählen Firmen wie BMW, Coca-Cola oder die SBB. Der Umsatz steigt rasant und wird bereits zu einem Drittel im europäischen Ausland erzielt.
«Wir wollen das Buzzfeed von Europa werden», sagt der 32-jährige Bucheli, der das Unternehmen mit zwei Partnern vor vier Jahren gegründet hat. Eine Vision, welche auch die Geldgeber überzeugt: Anfang Jahr zog Likemag mit dem Leadinvestor Saidler & Co eine Series B-Finanzierungsrunde über einen mittleren einstelligen Millionenbetrag durch.
(jd)