Die Pflege und Betreuung von älteren Menschen ist zeit- und personalintensiv. Die dadurch entstehenden Kosten liegen allein in der Schweiz bei rund neun Milliarden Franken im Jahr - Tendenz steigend. Bis 2030 fehlen gemäss Studien zudem rund 65'000 Pflegefachkräfte schweizweit. Neue Technologien sind eine Option, um das Kostenwachstum zu dämpfen und die Pflegekräfte zu unterstützen. Dort setzt das Zürcher Startup CARU an.
Das patentierte, selbstlernende IoT-System erfasst die wichtigsten Parameter des Raumklimas. Das System von CARU analysiert das Nutzerverhalten und erkennt Abweichungen, die beim Pflegepersonal einen Alarm auslösen können. Per Sprachsteuerung oder die Berührung eines Alarmknopfs können die Bewohnerinnen und Bewohner aber auch aktiv Hilfe anfordern.
Das Zertifikat von Innosuisse würdigt das Produkt und die Technologie dahinter. «Die Auszeichnung ist für uns eine Bestätigung von aussen für das Team und die bis dahin geleistete Arbeit. Zudem gibt es neuen Kunden Sicherheit, dass das Unternehmen auf solider Basis agiert», sagt Susanne Dröscher, die Mitgründerin des Unternehmens.
CARU hat sein Produkt seit der Lancierung 2019 stets weiterentwickelt. So hat das Startup etwa im Hinblick auf die Markteinführung für Privatkunden im April 2020 eine neue Funktion implementiert. Im «Family Chat» können Sprachnachrichten mit Familienangehörigen geteilt werden. Seit rund drei Wochen ist ausserdem «CARU Air» erhältlich: das Gerät misst den CO2-Gehalt in der Luft und zeigt anhand eines einfachen Ampelsystems an, wann es Zeit ist, zu lüften.
Im April 2020 hatte das Startup bei seinen Investoren drei Millionen Franken eingesammelt. Mit einem Wandeldarlehen soll die Serie-A-Runde nun komplettiert werden. «Wir freuen uns über das Interesse von bestehenden und neuen Investoren», erklärt Dröscher.
Die Erträge aus dieser Finanzierungsrunde will CARU für die Markterweiterung nach Deutschland nutzen. Man verhandle mit potentiellen Vertriebspartnern.
(FRO)
Photo: Florian Umbrecht