Hilti und Battrion verbessern Litium-Ionen-Akkus

 

Das ETH Zürich Spin-off Battrion und Hilti haben eine Batteriezelle entwickelt, die stärkere Leistung bringt und sich schneller aufladen lässt. Dies ohne die Lebenszeit des Akkus zu verkürzen. Für die beteiligten Partner ist die erfolgreiche Zusammenarbeit ein Musterbeispiel für Kooperationen zwischen Konzernen und Startups.

 

Battrion AG, ein Spinoff der ETH Zürich, und der Bautechnologiekonzern Hilti haben gemeinsam eine Batteriezelle entwickelt, die beim Einsatz in Elektrogeräten in punkto Leistungsfähigkeit den Marktstandard deutlich übertrifft und eine erhebliche Verbesserung gegenüber kommerziell gefertigten Batteriezellen darstellt. Der Prototyp beruht auf Battrions patentierter «Aligned Graphite Technologie». In Elektrogeräten weisen sie eine um bis zu 20 % höhere Entladeleistung auf als herkömmliche Zellen, was bei der Verwendung in Hilti Power Tools zu einer deutlich höheren Leistung führt. In weiteren Zelldesigns und Anwendungsbereichen zeigten die Batteriezellen durch die Aligned Graphite Technologie sogar eine Steigerung der Entladeleistung um bis zu 40 % und eine Reduzierung der Ladezeit um bis zu 50 % im Vergleich zu herkömmlichen Zellen.

Die Leistungssteigerungen sind deshalb bemerkenswert, da sie nicht auf Kosten einer verkürzten Lebenszeit erzielt werden. Die zugrundeliegende Technologie lässt sich zudem mit geringem Kostenaufwand in grossen Stückzahlen fertigen. Darüber hinaus wird bei einer höheren Lade- und Entladeleistung eine Zunahme der Wärmeentwicklung unterbunden und somit die sichere Betriebsdauer der Batterie erweitert.

Erfolgreiche Zusammenarbeit von Startup und globalem Bautechnologiekonzern

Die Zusammenarbeit von Battrion und Hilti begann 2014, als Martin Ebner, Mitgründer von Battrion für seine Arbeiten über Lithium-Ionen-Batterien mit dem Hilti-Preis für innovative Forschung an der ETH Zürich ausgezeichnet wurde. Mit der dortigen Infrastruktur und der Unterstützung durch das Pioneer-Fellowship-Programm der ETH Zürich konnte der Grundstein für die Technologie von Battrion gelegt werden. 

Ziel der engen Kooperation zwischen Battrion und Hilti ist es, die durch die Aligned Graphite-Technologie erzielten Leistungssteigerungen für die Akku-Geräte des Bautechnologiekonzerns zu nutzen. „Durch die Zusammenarbeit mit Hilti haben wir wichtige industrielle Einblicke gewonnen, insbesondere für den Sektor der Elektrogeräte. Die bisher gebauten Prototypen sind ein wichtiger Schritt, damit hat ein Marktführer die Vorzüge unserer Technologie extern validiert", sagt Martin Ebner, CEO von Battrion.

Für Dr. Andreas Bong, Leiter des Bereichs Konzernforschung der Hilti Gruppe, dient diese Zusammenarbeit als Vorbild für einen Technologietransfer: „Dies ist ein weiterer Beweis dafür, welche Vorteile es hat, langjährige Beziehungen zu führenden Universitäten zu unterhalten und offen mit jungen Startups zusammenzuarbeiten. Hilti honoriert und unterstützt ausdrücklich eine Forschung, die die wissenschaftliche Exzellenz mit der praktischen Anwendung verbindet."

Prof. Detlef Günther, Vizepräsident für Forschung an der ETH Zürich, der die Zusammenarbeit der beiden Firmen verfolgt, fügt hinzu: „Es freut mich zu sehen, wenn Forschung, die an der ETH Zürich in einem akademischen Umfeld entstanden ist, in Richtung industrielle Anwendungen voranschreitet, insbesondere in einem so wichtigen und wettbewerbsintensiven Bereich wie der Lithium-Ionen-Batterietechnologie."

Weltweiter Wettbewerb für Startups

Zusammen mit anderen Global Playern aus dem Baubereich hat Hilti einen weltweiten Wettbewerb für Startups gestartet. Die Teilnehmer können sich in mehreren Kategorien bewerben: intelligente und nachhaltige Städte und Gebäude, digitale Lösungen für das Projekt- und Baustellenmanagement, Optimierung des Lieferkettenmanagements, Bauen mit innovativen Materialien oder Methoden sowie Optimierung von Produktivität, Effizienz und Qualität im täglichen Projektmanagement. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 26. Juli. Weitere Informationen sind auf der Webseite des Wettbewerbs zu finden. 

(Press release / SK)

Bild: Hilti TE 500-A36, der erste Akku-Meisselhammer (Hilti)