Frische Mittel in Millionenhöhe dank Crowd-Support

Zwei abgeschlossene Crowdinvesting-Kampagnen, ein Blitzstart und ein Parallel-Rennen: Die vier Startups Sundays Beverage, Selma Finance, Lucky Punch und MPower mobilisieren ihre Communities und gewinnen so neue Aktionärinnen und Aktionäre und zusätzliches Kapital für die weiteren Skalierungsschritte.

Das Fitness-Startup Lucky Punch hat seine Crowdinvesting-Kampagne auf Oomnium erst gerade lanciert und nach einem Tag bereits sein Zwischenziel in der Höhe von 576'000 Franken erreicht. Schon die Registrierung für den Pre-Sale über das Wochenende stiess mit über 460 Interessierten auf viel Aufmerksamkeit. Das 2020 gegründete Zürcher Startup hat nun das Sammelziel von 1,6 Millionen Franken im Visier.

Nach Zürich und Dubai will das Gründerduo Chris Velkovski und Daniel Dmitriouk weitere Traniningsstandorte für seine Boxing-Workout-Angebote eröffnen. Anlässlich der weiteren internationalen Expansion sollen nächste Stände mittels Popups erkundet und anschliessend Studios eröffnet werden. Das Startup plant zudem für die weitere Skalierung auf ein Franchising-Modell zu setzen. Lucky Punch konnte am ersten Standort in Zürich seinen monatlichen Umsatz innerhalb von 14 Monaten um über 260 Prozent steigern und ist bereits Break-Even.

Sundays Beverage und Selma Finance übertreffen Sammelziel

Ebenfalls über Oomnium konnte das Frauen-geführte Startup Sundays Beverage frisches Kapital in der Höhe von 488'000 Franken bei 113 neuen Aktionärinnen und Aktionären einsammeln. Damit kann das Startup das Verkaufs- und Marketingteam für den Vertreib seiner «Hard Seltzer»-Getränke ausbauen.

Ins Trockene brachte auch Selma Finance seine Crowdinvesting-Kampagne bei Republic Europe: 673 Personen haben insgesamt 1,9 Millionen Euro für die Weiterentwicklung der KI-gestützten Vermögensverwaltungslösung investiert. Damit sind knapp 1,2 Millionen Euro mehr an das Fintech-Startup geflossen als ursprünglich angepeilt.

MPower führt zwei Kampagnen parallel

Eine von zwei Crowdinvesting-Kampagnen des Startups MPower ist ebenfalls beendet: Das Cleantech-Startup sammelte über Republic Europe 1,58 Millionen Franken ein. Die erreichte Summe werde zudem durch eine komplementäre Finanzierung durch CEI Africa im Rahmen eines Match Fundings verdoppelt. Das Verwaltungskonsortium der CEI Africa beabsichtigt, Finanzierungslücken beim Zugang zu Energie für ländliche Haushalte und Unternehmen in Subsahara-Afrika zu schliessen und arbeitet dazu mit Geldgebern und Experten für netzunabhängige Solar- und Mini-Netze zusammen, um Investitionslösungen zu entwickeln.

Parallel dazu läuft es auch auf der österreichischen Plattform klimja gut: MPower hat nach seiner Kampagne vom Frühling (250'000 Euro eingesammelt) nochmals eine zweite Tranche an Aktien im Wert von weiteren 500'000 Euro zum Kauf für Investorinnen und Investoren aus der Crowd angeboten. Auch dafür werden die Backers sechs Prozent Zins erhalten. Knapp 230'000 Euro davon sind bereits investiert. Insgesamt hat sich das 2017 gegründete Startup über 9 Millionen Euro in Form von Darlehen, Zuschüssen und Eigenkapital gesichert. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete MPower einen Umsatz von über 1,6 Millionen Franken durch den Verkauf von Solarlösungen wie etwa mit kleineren Solarsystemen oder Back-up-Systemen. Seit der Gründung 2019 ist MPower auf ein Jungunternehmen mit 58 Mitarbeitenden angewachsen und arbeitet mit über 25 lokalen Vertriebspartnern zusammen.

(Fabienne Roos)