Erfolgreiche Schlüsselprojekte für die Digitalisierung der Schweiz

 

Vor einem Jahr startete die digitalswitzerland challenge mit 18 Digitalisierungsprojekten. Gestern wurde Bilanz gezogen und die nächste Stufe gezündet. Neben zehn neuen Vorhaben wurde auch eine Open Innovation Plattform gestartet.

 

Die 18 Projekte, an denen insgesamt über 80 gewichtige Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltungen beteiligt waren, wurden vor einem Jahr als Wetten formuliert. Im vollbesetzten Zürcher Kraftwerk wurden im Rahmen des digitalswitzerland challenge Demo&Pitch Day, gestern die Ergebnisse präsentiert. Sieben der Projekte haben ihr Wettziel erreicht, weitere vier Projekte befinden sich auf dem Weg dazu.

Von der Jury wurde das Projekt Riva Digital als Gewinner gekürt. Entstanden ist hier im letzten Jahr eine App, mit der man direkt den Blutdruck messen kann. Beteiligt waren mehr als 20 Partner. Ausschlaggebend für die Wahl des Projekts war letztlich der hohe Nutzen für das Gemeinwohl. Die App soll dazu animieren, den Blutdruck häufiger zu kontrollieren und damit zur Gesundheit der Schweizer Bevölkerung beitragen.

Grundsätzlich ging es auch bei den anderen Projekten darum, dass nicht nur die Projektträger profitieren, sondern auch die Schweizer Volkswirtschaft durch Digitalisierung vorangebracht wird. . Zwei der erfolgreichen Vorhaben zielen darauf ab, Startups das Leben leichter zu machen. Ein Projekt beschleunigt die Gründung einer Firma massiv (siehe weiterer Artikel), ein weiteres will Eigenkapitalfinanzierungen erleichtern.

Eine Crypto-Börse für KMU und Startups
Das Projekt C-Shares, bei dem es um die Eigenkapitalfinanzierungen geht, wurde von der Jury als zweitbestes Projekt ausgezeichnet. Getragen wird es von der Swisscom, MME Legal, der Universität Zürich, Leonteq und Wenger & Vieli. Die Idee besteht darin, eine digitale Börse zu schaffen, über nicht-kotierte Unternehmen Zugang zu Eigenkapitalfinanzierungen erhalten. Statt Aktien werden Blockchain-basierte Token, so genannte C-Shares gehandelt. Ein MVP wurde bereits realisiert.

Das Projekt C-Shares geht nun in die zweite Runde. Zu den Wetten der zweiten Runde von digitalswitzerland gehört der Aufbau der Börse. Bis in einem Jahr will man zehn Kapitalerhöhungen über die Plattform abgewickelt haben. Um die Entwicklung voranzutreiben haben Swisscom und MME das gemeinsame Unternehmen daura gegründet.

Neben dem Projekt C-Shares wurden gestern zehn neue Wetten für die zweite Runde präsentiert. Dabei wurde der Kreis der Projektträger noch einmal ausgeweitet. Dabei sind etwa mehrere Fachhochschulen, KMU oder auch das Internationale Komitee vom Roten Kreuz. Ein handfestes Beispiel für ein solche Projekt liefert die Wette „Digitale Bau- und Zonenordnung“, bei umfassende Papierdokumentationen, durch eine digitale Plattform ersetzt werden sollen. Zu den Trägern gehören mehrere KMU, die Stadt Dietikon, die Hochschule Luzern und mit Archilogic auch ein Startup.

Open Innovation Plattform
Gleichzeitig wurde auf der Webseite von digitalswitzerland eine Open Innovation Plattform gestartet, mit der weitere Schlüsselprojekte der Digitalisierung gesucht werden. Die Plattform steht allen offen, welche das Schweizer Innovationsökosystem unterstützen möchten. Die Plattform verfolgt das Ziel, die verschiedenen bestehenden Innovations-Communities der Schweiz miteinander zu vernetzen und für die Schweiz fruchtbar zu machen.

Stefan Schöbi, Mitglied des Vorstands von digitalswitzerland sagt dazu: «Über Digitalisierung wird viel geredet, doch es geht vor allem ums Machen. Die an der challenge beteiligten Teams zeigen beispielhaft, was die Schweiz erreichen kann, wenn wir tatkräftig und mutig vorwärts machen und dabei auch das Scheitern eines ambitionierten Projektes in Kauf nehmen.»

Christian Wenger, Präsident von digitalswitzerland, ergänzt: «Die challenge mit ihrem Ansatz der branchenübergreifenden Zusammenarbeit und den gemischten Teams aus Grossfirmen, Startups und Wissenschaft ist einzigartig und die ersten Resultate sind eindrücklich. Das Projekt beweist einmal mehr: Nur wer wagt, gewinnt.»

(Stefan Kyora)