Drei Deeptech-Startups im Finale um den ZKB Pionierpreis Technopark

Nach dem Sprung in die Vorauswahl der Top 11 Anfang des Jahres, schafftes es drei Startups nun in die Finalrunde um den Pionierpreis 2024: Es sind dies Avelo, Decentriq und Stimit. Das Gewinner-Team wird am 7. Mai bei der Preisverleihung im Technopark Zürich mit einer Fördersumme von 100'000 Franken prämiert. Die anderen zwei Finalisten werden ebenfalls nicht leer ausgehen. Sie erwartet ein Preisgeld von je 10'000 Franken.

Der ZKB Pionierpreis Technopark fokussiert sich auf Deeptech- Startups, das heisst auf Jungunternehmen mit technisch sehr anspruchsvollen Projekten. Seit 2001 wird der mit 100'000 Franken dotierte Preis jährlich von der Zürcher Kantonalbank und der Stiftung Technopark Zürich verliehen. Die 45 eingereichten Bewerbungen wurden von einer Jury vorselektioniert und die besten 11 Startups kamen eine Runde weiter. Nun ist klar, wer von ihnen den Sprung ins Finale vom 7. Mai 2024 geschafft hat:

Avelo (Schlieren) - innovativer Atemaerosolsammler

Das Zürcher Startup Avelo verfolgt die Mission, die Tuberkulose-Diagnose zu verbessern. Dazu hat das Deeptech-Startup um Gründerin und CEO Melanie Aregger und Gründer Tobias Broger (CTO) einen Atemkollektor entwickelt, mit dem schmerzlos eine Atemprobe bei Patientinnen und Patienten entnommen werden kann. Diese Probe wird dann im Anschluss mit vorhandenen PCR-Tests für eine schnelle und genaue Diagnose analysiert. Das siebenköpfige Team aus den Bereichen Molekularwissenschaften, Biochemie, Nanofasern, Ingenieurwesen und Epidemiologie teilt sich ein Büro in Schlieren. «Die Jury ist überzeugt, dass Avelo im Begriff ist, den Status quo bei der Erkennung von Atemwegserkrankungen herauszufordern. Denn mit seinem unempfindlichen und benutzerfreundlichen Atemkollektor übertrifft Avelo bestehende Technologien in puncto Anwenderfreundlichkeit und Kosten», so die Einschätzung von Andreas Plückthun, Professor am Biochemischen Institut der Universität Zürich und langjähriges Mitglied der Pionierpreis-Jury.

Decentriq (Zürich) – Neuer Massstab bei Cybersecurity

Decentriq bietet eine SaaS-Plattform mit Datenschutztechnologien und fortschrittlichen KI-Lösungen an. Die Plattform ermöglicht es Unternehmen, gemeinsam an vertraulichen Daten zu arbeiten und aufschlussreiche Statistiken oder KI-Modelle zu erstellen, ohne dazu jemals die Rohdaten miteinander teilen zu müssen. Das von Maximilian Groth (CEO) und Stefan Deml (CTO) im Jahr 2019 gegründete Startup beschäftigt bereits 35 Mitarbeitende. «Decentriq setzt neue Massstäbe, um aus unterschiedlichsten und geschützten Datenquellen mit KI-Werkzeugen echten Mehrwert zu schaffen», erklärt Christof Bühler, Abteilungsleiter für Life Sciences & Physics bei der Supercomputing Systems AG. «Wir als Jury glauben, dass das einzigartige Know-how des Startups ‹Confidential Computing› auf einfache und sichere Art nutzbar machen wird. Dies wird zum Beispiel Datensilos öffnen und so die Zusammenarbeit verschiedener Interessengruppen mit sensiblen, wertschöpfenden Daten massiv erleichtern.»

Stimit (Biel/Zürich) – Atemmuskel-Stimulation für Intensivpatienten

Intensivpatienten verlieren innerhalb der ersten drei Tage einer Beatmung bis zu 50 Prozent ihrer Zwerchfellmuskulatur. Stimit’s Innovation zielt darauf ab, diesen lebenswichtigen Atemmuskel zu erhalten, durch eine nicht-invasive Stimulation der Phrenicus-Nerven zur Aktivierung des Zwerchfells. Dies soll eine schnellere unabhängige Atmung fördern und unnötige Intensivpflegekosten vermeiden. Das von der Ingenieurin Ronja Müller-Bruhn (CEO) und ihrem Ehemann Oliver Müller gegründete Medtech beschäftigt ein Team von 14 Mitarbeitenden an den Standorten Biel und Zürich. Emanuela Keller, Jurymitglied und Leitende Ärztin der Neurointensivstation des Universitätsspitals Zürich und Professorin für Intensivmedizin:  «Stimit ist es gelungen, ein anspruchsvolles Produkt in einem regulatorischen Umfeld mit höchsten Sicherheitsstandards und Nutzeranforderungen zu entwickeln und zu industrialisieren.»

(press release / FR)

Bild: v.l.n.r. Avelo-Gründerin und CEO Melanie Aregger, Decentriq-Gründer und CEO Maximilian Groth und Stimit-Gründerin und CEO Ronja Müller-Bruhn; ZVG