Digital Republic macht das Internet der Dinge alltagstauglich

 

 

Vom Tablet über die Alarmanlage und das Solarpanel bis zum GPS-Tracker: Immer mehr Geräte und Einrichtungen enthalten eine SIM-Karten-Slot für die drahtlose Datenübermittlung. Zwei ehemalige Swisscom-Mitarbeiter haben daraus ein Geschäft gemacht.

 

 

20 Minuten war es eine längere Meldung wert: Digitec Galaxus lanciert ein Handy-Abo und wird zum Mobile Virtual Network Operator ‒ kurz MVNO‒ auf dem Sunrise-Netz. Was die Pendlerzeitung nicht erwähnte: Für die reine Datenübermittlung verkauft der Onlineshop schon seit letztem November eigene SIM-Karten. Seither können die Kunden unter iot.digitec.ch die Chipkarten ihrer Geräte freischalten und bei Bedarf neue Datenpakete erwerben. Für Distributoren und Händler bringt der Einstieg ins Mobilfunkgeschäft gleich drei Vorteile: Eigene SIM-Karten steigern den Käuferkomfort, stärken die Kundenbindung und lassen den Anbieter am wachsenden Markt für IoT-Dienstleistungen partizipieren. Die technische Grundlage von «digitec connect» lieferte der Zürcher Startup Digital Republic. Die Gründer, die ehemaligen Swisscom-Leute Marco Arnold und Ali Soy, waren schon beim grössten Schweizer Telco mit IoT-Anwendungen befasst. Dabei hatten sie Kontakt zu einer österreichischen Softwareschmiede, die eine Plattform für die Bewirtschaftung von Abo-basierten Endkundenbeziehungen entwickelt. 2016 machten sich die beiden Ingenieure selbstständig. «Unterdessen», so Arnold, «haben wir die Plattform unseres österreichischen Partners zur Business Support-Lösung für den Betrieb von SIM-Karten-basierten Datennetzwerken weiterentwickelt». Mit Digitec Galaxus schaffte Digital Republic den Markteintritt. Seit Juni dieses Jahres vertraut auch der Elektrogrosshändler Otto Fischer auf Digital Republic. Der neueste Kunde im Portfolio ist der deutsche Elektronikhandelsriese Conrad. «Wir agieren für beide Unternehmen als vom BAKOM zugelassene Fernmeldedienstleister», erklärt Arnold. Aber das Geschäftsmodell von Digital Republic ist auf Multiplikation angelegt. Arnold und Soy wollen nach Europa expandieren. Der Deal mit Conrad Schweiz böte eine Chance, denn das deutsche Familienunternehmen ist global aufgestellt und hat im Ausland noch keine SIM-Lösung. «In wenigen Wochen wird das Portal sim.conrad.ch offiziell lanciert», sagt Marco Arnold, «und wir hoffen natürlich, dass es für den Kunden und die Kunden unseres Kunden den erhofften Mehrwert bringt».   Bild:ZVG