Die Schweizer Life Sciences Branche im Aufwind

Der weltweite IPO Markt hat nach einem schwachen ersten Halbjahr im dritten Quartal wieder deutlich an Fahrt gewonnen.  Gemäss dem weltweiten IPO-Barometers des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY hat  Zahl der Börsengänge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 21 Prozent zugenommen. In der Schweiz ist vor allem die Life Sciences Branche aktiv.

Die grösste Transaktion im dritten Quartal 2016 war das Börsendebüt der Postal Savings Bank of China, das 7,8 Milliarden US-Dollar einbrachte und zugleich der grösste Börsengang weltweit seit dem Alibaba-IPO im September 2014 war. Die zweitgrösste Transaktion im dritten Quartal 2016 war der Börsengang des dänischen Zahlungsabwicklers Nets (2,0 Milliarden US-Dollar), gefolgt vom IPO des japanischen Messaging-Dienstes Line, der 1,3 Milliarden US-Dollar einbrachte.

Aktive Schweizer Life Sciences Branche In der Schweiz zeigte sich im ausgelaufenen Quartal vor allem die Life Sciences Branche bezüglich möglicher Börsengänge interessiert. Die in Lausanne beheimatete und in der Alzheimerbekämpfung tätige AC Immune wagte im September erfolgreich den Schritt an die US-Technologiebörse Nasdaq. Ebenfalls dorthin zieht es die im Bereich Gen-Editierung tätige Basler Firma Crispr Therapeutics. Die Tessiner Firma Adienne zielte auf den Börsenplatz Zürich, sagte den angekündigten IPO aber aufgrund ungünstiger Marktbedingungen wieder ab.

«Trotz der getrübten Börsenstimmung und der bestehenden Unsicherheiten über die zukünftige Preissetzung in den USA wollen Schweizer Biotech-Unternehmen an die Börse. Das ist ein Zeichen für eine gesunde Industrie mit vielen nachrückenden jungen Unternehmen», sagt Jürg Zürcher, Partner und Biotech Leader bei EY Schweiz. «Die Nasdaq übt derzeit eine grosse Sogwirkung auf Schweizer Firmen aus. Die Industrie ist dort noch viel stärker verankert als in der Schweiz und die Investitionsbedingungen sind momentan klar besser. Dies scheint den Kostennachteil wettzumachen.»

Fünf IPOs von Schweizer UnternehmenIm bisherigen Jahresverlauf wurden insgesamt fünf Schweizer Börsengänge mit einem Emissionsvolumen von knapp 920 Millionen US-Dollar und einer Marktkapitalisierung von knapp 3 Milliarden US-Dollar durchgeführt. Der Rheintaler Vakuumventilhersteller VAT und die Immobiliengesellschaft Investis Holding schafften im April und Juni den Sprung an die SIX Swiss Exchange. Die Genfer GeNeuro, die Therapien gegen Autoimmunerkrankungen entwickelt, feierte das Börsendebüt im April an der Euronext Paris, während der Churer Netzwerkdienstleister Talkpool im Mai an der Nasdaq First North in Stockholm gelistet wurde. Die AC Immune folgte nun im September mit der Kotierung an der Nasdaq in New York.

(IPO-Barometer EY)