«Die Höhle der Löwen» - Startups erhalten rund 2 Millionen Franken

 

Es ist Halbzeit in der «Höhle der Löwen». Grund genug, um eine Zwischenbilanz zu ziehen.

 

Gestern strahlte TV24 die vierte Folge der Schweizer Version von «Die Höhle der Löwen» aus. Zwei Startups – das Berner Appentura sowie der Schirmverkäufer Rainmap – konnten sich Kapital sichern. Appentura, das Erlebnisgeschenke mit einer Smartphone-gesteuerten Schnitzeljagd verbindet, erhielt von Roland Brack, Bettina Hein und Jürg Marquard insgesamt 200‘000 Franken für 25 Prozent. Rainmap, das mit Stadtkarten bedruckte Taschenschirme verkauft, konnte sich 160‘000 Franken gegen 70 Prozent von Anja Graf und Roland Brack sichern. Millioneninvestitionen und -bewertungen Mit der Ausstrahlung der vierten Folge ist bereits die Halbzeit der ersten Staffel erreicht. Bislang erhielten neun Startups eine Investitionszusage. Die höchste Investitionssumme erhielt das St. Galler Startup Mastercoldbrewer mit 750‘000 Franken im Gegenzug für 12.5 Prozent. Der Deal platzte nach der Sendung jedoch. An zweiter Stelle steht die Sharing-Plattform myCamper, die sich in der Sendung 300‘000 Franken gegen 10 Prozent und nach Aufzeichnung dank einem strategischen Investor weitere 150‘000 Franken holte. Insgesamt sagten die «Löwen» den Startups in der Sendung – inklusive Mastercoldbrewer und weiteren geplatzten Deals – 2.17 Millionen Franken zu. Interessant an der Sendung sind vor allem die Bewertungen der Startups, die bei traditionellen Finanzierungsrunden geheim gehalten werden. Sie liefern jenen Startups, die selbst auf Investorensuche sind, wertvolle Anhaltspunkte. So erhielt neon in der Sendung beispielsweise 250‘000 Franken für 2.5 Prozent, womit das Fintech nur knapp zwei Jahre nach Gründung auf eine 10-Millionenbewertung kommt. Weitere Millionenbewertungen erhielten das 2015 gegründete myCamper mit drei Millionen sowie das zweijährige Mastercoldbrewer mit sechs Millionen. Die restlichen Startups erzielten Bewertungen zwischen 200‘000 und 800‘000 Franken. Investitionsmuster erkennbar Aber nicht nur der Wert der erfolgreichen Startups ist aufschlussreich, denn mittlerweile lässt sich auch ein Beliebtheitstrend punkto Branchen erkennen. Im Gegensatz zu ihren deutschen Pendants, die vor allem in handwerkliche, soziale oder Food-Startups investieren, bevorzugen die Schweizer «Löwen» Plattformen, Retailprodukte sowie Tech-Startups. Ob sich dieser Trend bis zum Staffelfinale am 2. Juli weiterzieht, bleibt abzuwarten. Hohe Quoten und eine zweite Staffel Zufrieden können nicht nur die «Löwen» und Startups sein, sondern auch die Produzenten der Show. Eine Folge der Gründershow bringt TV24 im Schnitt etwa 10 Prozent des Marktanteils der 15-49-jährigen und lässt damit Konkurrenz wie 3+ oder RTL CH weit hinter sich. Diesen Erfolg will der Privatsender nun mit einer zweiten Staffel fortsetzen. Ab sofort können sich interessierte Gründer für das Casting der zweiten Staffel online bewerben. (Bild: TV24)