Bei quitt.ch geht die Rechnung auf

Das Zürcher Startup quitt.ch entlastest private Arbeitgeber vom Papierkram. Damit ist man kontinuierlich gewachsen. Letztes Jahr wurden 17 Millionen Franken Lohn über die Plattform abgerechnet. Nun will quitt.ch verstärkt auch den Markt für Seniorenbetreuung angehen.

Die meisten privaten Arbeitgeber in der Schweiz beschäftigen Putzfrauen oder Hausangestellte nur deswegen schwarz, weil sie den Aufwand einer ordnungsgemässen Lohnabrechnung und einer Anmeldung bei AHV und Versicherungen scheuen. Ein Startup, das den Prozess vereinfacht, verfügt nicht nur über ein solides Geschäftsmodell, sondern reduziert darüber hinaus die Schwarzarbeit. Mit diesem Grundgedanken ist quitt.ch 2011 gestartet. Dementsprechend kümmert sich quitt.ch heute um Anmeldung und Abrechnung bei der AHV sowie um die nötigen Versicherungen. Zudem erledigt quitt.ch alle administrativen Arbeitgeberpflichten inklusive Lohnzahlung, Pensionskassenabrechnung, Stundenverwaltung und Bereitstellung eines professionellen Arbeitsvertrags.

Das Spin-off der ETH Zürich ist in den vergangenen Jahren langsam aber kontinuierlich gewachsen und beschäftigt heute 16 Mitarbeiter. Über 5000 private Arbeitgeber nutzen den Service des Unternehmens. Sie sind offenbar mit dem Service zufrieden. „Ein Drittel unserer Neukunden gewinnen wir durch Empfehlungen unserer bestehenden Kunden“, erklärt Co-Geschäftsleiter Simon Moser.

Letztes Jahr wurden 17 Millionen Franken Lohn über die Plattform abgerechnet, das macht 3,1 Millionen Sozialversicherungsbeiträge und Steuern, die dank quitt.ch korrekt eingezahlt wurden. 74 Prozent der über quitt.ch registrierten Hausangestellten arbeiten als Reinigungskräfte, 21 Prozent als private Kinderbetreuung, also Babysitter oder Nannys. Die restlichen 5% arbeiten in verschiedenen Bereichen wie Pflege, Gartenarbeit oder Bildung.

Potenzial sieht Simon Moser insbesondere noch bei der Seniorenbetreuung, einem stark wachsenden Markt. „Wir werden diesen Markt proaktiver angehen und haben bereits  eine eigene Landing Page dafür aufgeschaltet“, sagt Moser. Zudem spielt die politische Entwicklung quitt.ch in die Hände. Ein Beispiel ist die «Operation Papyrus» im Kanton Genf . Diese verhilft Menschen, die ohne Papiere in der Schweiz leben und arbeiten, zu einer Arbeitsbewilligung. Dafür müssen sie korrekt angemeldet sein und ein Service wie quitt.ch kann sie dabei unterstützen.

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