Im April 2020 lancierte ein wissenschaftliches Konsortium unter der Leitung der Liechtensteiner Wissenschaftler und Unternehmer Lorenz Risch und Martin Risch die sogenannte COVI-GAPP-Studie, an der mehr als 1'100 Probanden aus dem Fürstentum Liechtenstein teilnahmen. Wissenschaftlich wurde die Studie unterstützt durch die Ärztekammer Liechtenstein, die Universität Basel und die UFL Private Universität im Fürstentum Liechtenstein. Die Studie sollte zeigen, ob das Armband des Schweizer Digital-Health-Unternehmens Ava, das bereits erfolgreich für die Beobachtung des weiblichen Zyklus eingesetzt wird, mit einem angepassten Algorithmus auch eine Covid-19-Infektion frühzeitig erkennen kann. Das Armband überwacht im Schlaf die Hauttemperatur sowie die Puls- und Atemfrequenz und beobachtet zudem die Durchblutung und die Herzfrequenzvariabilität.
Die ersten nun veröffentlichten Resultate der hauptsächlich durch das Fürstenhaus Liechtenstein und die liechtensteinische Regierung finanzierten Studie haben die hohen Erwartungen erfüllt: in 71 Prozent aller Fälle zeigte das Armband bereits zwei Tage vor dem Auftreten erster Symptome eine Infektion an.
Maureen Cronin, Chief Medical Officer von Ava sagt: "Um die Ausbreitung des Virus so weit wie möglich einzudämmen, ist es entscheidend, Covid-19-Infektionen in asymptomatischen und präsymptomatischen Populationen zu erkennen. Umso mehr, als Schätzungen zeigen, dass solche Fälle bis zu 79 Prozent der Mensch-zu-Mensch-Übertragung ausmachen können."
Grossversuch in den Niederlanden
Nach den überzeugenden Resultaten der Liechtensteiner Studie soll das Armband nun in einem von der EU finanzierten Grossversuch mit über 20'000 Personen in Holland eingesetzt werden, um Covid-19-Ansteckungen erstmals in Echtzeit zu entdecken. Er handelt sich um den ersten Versuch dieser Art überhaupt. Träger der Studie ist ein globales Konsortium, dem auch die in der Schweiz und Liechtenstein tätige Dr. Risch-Gruppe angehört, welche die COVI-GAPP-Studie in Liechtenstein initiiert hatte. Ebenfalls im Konsortium vertreten ist die niederländische Tochtergesellschaft des Schweizer Pharma- und Diagnostikkonzerns Roche, der Corona-Tests entwickelt.
(Press release / SK)Bild: Ava