Die Handwerkerplattform Ofri meldet für die Monate April und Mai 2020 wieder deutlich mehr Aufträge aus dem Privatsektor. Im März hatte die Corona-Krise vielen Handwerkern in der Schweiz mit Bauverboten in Waadt, Genf und Tessin, Materialengpässen noch zugesetzt. Bei Ofri zeichnete sich kurz darauf der Gegentrend ab: Gegenüber 2019 konnte das Portal die Anzahl der Ausschreibungen sowohl im April als auch im Mai 2020 um jeweils 31 Prozent steigern.
Für Benny Hertach, Geschäftsführer von Ofri, hängt die Renovationsfreude der Schweizer direkt mit dem Lockdown zusammen: „Wer plötzlich mehr Zeit zu Hause verbringt, dem fallen liegengebliebene Renovierungs- und Reparaturarbeiten erstens viel mehr auf. Zweitens hat man endlich die nötige Zeit, um sich mit den Handwerkern zu koordinieren.“
Allerdings ging dem Plus im April zunächst ein Einbruch der Ausschreibungen bei Ofri im März voran. Als sich im Februar die Corona-Krise abzuzeichnen begann, blieb die Auftragslage im Vergleich zum Vorjahresmonat mit einem Plus von 19 Prozent zunächst stark. Mit den europaweiten Lockdown-Maßnahmen blieb die Auftragslage im März jedoch auf dem Vorjahresniveau. „Die beiden Folgemonate haben diese Entwicklung jetzt revidiert. Wir gehen davon aus, dass unsere Kunden sich im März an den Hausarrest gewöhnen mussten, um sich dann im April mit umso mehr Schwung an die Pflege der eigenen vier Wände zu machen”, so Hertach.
Hoch im Kurs: Gartenbau, Schreiner- und Sanitärarbeiten
Nach einer Datenauswertung von Ofri haben etwa 85 Prozent aller Auftragskategorien trotz Corona einen Zuwachs verbucht. „Auffallend gut gelaufen sind unter anderem Gartenbau, Schreinerarbeiten und Innenausbau sowie Sanitärarbeiten“, sagt Geschäftsführer Hertach. Weitere Erfolgsgaranten der letzten Monate waren Rollladenbau, Arbeiten am Mauerwerk, Pflasterarbeiten, Heizungsbau sowie Fliesenarbeiten. Dass auch viele Transportaufträge eingegangen sind, erklärt sich Hertach mit den vielen Online-Bestellungen, die auch mehr Lieferungen von Sperrgut zur Folge hatten. Wirklich eingebrochen seien dagegen Reinigungsarbeiten. „Ich glaube da haben die Leute doch lieber selbst geputzt, um sich auch wirklich an das Social Distancing zu halten“, sagt der Ofri-Gründer.
Trend zur Dienstleistungssuche im Internet
Bereits eine Umfrage unter bei Ofri registrierten Handwerksbetrieben im Frühjahr dieses Jahres hatte ergeben, dass die Auftragsvermittlung online im Kommen ist. „Wir vermuten, dass Corona diesen Trend noch weiter beschleunigt hat”, so Hertach und weiter: „Die Grundidee von Ofri war immer, das Schweizer Handwerk zu unterstützen. Wenn unser Portal selbst in einer Krise dazu beitragen kann, das zu leisten, dann freut uns das umso mehr.“ Diese Woche hatte schon der Blumen-Versandservice TOM FLOWERS eine anhaltend grosse Nachfrage auch nach dem Ende des Lockdowns vermeldet.
(Press release / SK)