Fussball ist ein Milliardengeschäft: Während namhafte Clubs grosse Unternehmen oder vermögende Privatinvestoren als Investoren zur Seite haben und sich so nebst den laufenden Kosten auch kostspielige Transfers leisten können, ist die Suche nach genügend Kapital für kleinere Clubs oder solchen aus weniger bekannten Ligen deutlich schwieriger. Hier will das Startup CrowdTransfer mit seiner soeben lancierten Finanzierungsplattform Abhilfe schaffen, indem Fans «ihren Club» über den Kauf von Saisonkarten hinaus finanziell unterstützen – und bei Erfolgen gar eine Prämie ausbezahlt bekommen.
Als erster Profi-Fussballclub lancierte Grashoppers Zürich vor wenigen Tagen eine Kampagne auf CrowdTransfer. Damit soll bis zu einer Viertel Million Franken für das Frauen-Super League Team eingesammelt werden. Zehn weitere Frauen- und Männer-Proficlubs aus dem DACH-Raum haben zum Zeitpunkt des Markteintrittes ebenfalls eine Kampagne gebucht: «Wir haben uns entschieden, vorerst nicht mehr als 1-2 Clubs pro Monat zu lancieren, damit wir diese optimal unterstützen können», sagt Mitgründer und CEO Leroy Bächtold. Dabei gehe es etwa um die Evaluierung der besten Kanäle für die Bewerbung der Crowd-Kampagne.
Das Zuger Startup führt zudem Gespräche mit Clubs aus weiteren europäische Fussball-Ligen. Bächtold: «Dort müssen wir jedoch noch rechtliche Abklärungen für die Markteinführung tätigen. Auch Clubs weiterer Team-Sportarten seien auf der Plattform willkommen: So haben bereits erste Schweizer Eishockey-Clubs der National League Kampagnen-Pläne bei CrowdTransfer angemeldet.
CrowdTransfer erhebt auf alle Einzahlungen der Fans sowie auf die Auszahlungen an die Clubs eine einprozentige Transaktionsgebühr. Das Geschäftsmodell wurde in Absprache mit der FIFA entwickelt und von der FINMA anerkannt. Das garantiere eine solide Grundlage sowie die Einhaltung aller relevanten Vorschriften, meint CEO Bächtold.
Das 2023 gegründete Fintech-Startup hat sein Startkapital nicht bei der Crowd sondern in zwei Closings einer Pre-Seed-Runde eingesammelt: Über 2,5 Millionen Franken investierte Thomas Staubli und seine Thoco Holding im Dezember 2023. Bächtold: «In Zwischenzeit wollten wir auch Investoren mit kleineren Tickets die Möglichkeit bieten uns zu unterstützen und haben so nochmals eine halbe Millionen Franken aufgenommen.» Damit sei man für den weiteren Roll-out gut aufgestellt und eine neue Ära der Fanbeteiligung und -bindung könne über verschiedene Sportarten hinweg eingeleitet werden.
(press release / FR)
Bild: Die drei CrowdTransfer-Mitgründer (v.l.) Richard Lauper (CPO), Roger Grossenbacher (CFO) und Leroy Bächtold (CEO); ZVG