Dass Unternehmen den Streuverlust ihrer Marketingkampagnen eindämmen wollen, ist nicht neu. In der Offline-Welt lässt er sich aber nicht quantifizieren. Anders sieht es Online aus. Anhand von Views, Klicks und Konversionsraten lässt sich der Erfolg ganz genau bestimmen.
Das Startup 1plusX hat nun eine Machine Learning Software entwickelt, die – unter anderem – mit Daten aus Rückläufen von Online-Kampagnen gespiesen wird. Der Datenraum wird für jeden Kunden speziell eingerichtet. «Dieser Embedded Space ist ein neuronales Netz, das aus mehreren 100 Dimensionen besteht», erklärt Mitgründer Jürgen Galler. Er ist die zentrale Innovation von 1plusX. Das Resultat ist eine laufende Optimierung der Zielgruppendefinition für künftige Kampagnen.
Hinter der Technologie stecken zwei alte Branchenhasen: Jürgen Galler sammelte Erfahrung beim Internet-Giganten Google, bei Swisscom und Lycos Mobile. Thomas Hofmann ist Professor für Data Analytics an der ETH Zürich und arbeitete ebenfalls lange bei Google.
Dass die Software ein wichtiges Bedürfnis des Online-Marketings deckt, zeigen die bisherigen Erfolge. Bereits im ersten Quartal 2018 erreichte das 2014 gegründete Startup den letztjährigen Jahresumsatz. In der Schweiz ist 1plusX Marktführer, in Deutschland kurz davor und in England wurde soeben eine Vertriebsniedererlassung eröffnet.
Das gesamte Marktvolumen in Nordamerika und Europa wird auf 20 Milliarden Dollar geschätzt. Das hat auch Investoren überzeugt. 2016 wurde eine erste Finanzierungsrunde abgeschlossen, eine zweite steht kurz vor Abschluss. Bei beiden bewegt sich der Betrag im siebenstelligen Bereich. «Bis in drei Jahren», so Galler, «wollen wir unsere Belegschaft auf 300 Personen verzehnfachen». Das Ziel ist die europäische Marktführerschaft.